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Das Podium: Sebastian Franssen, Sascha Westphal, Brigitte Thiel, Anne-Kathrin Schulz, Michael Eickhoff (v. l.)


HALBZEITGESPRÄCH 2016

Gut siebzig Gäste folgten der Einladung der Dortmunder Schauspielfreunde und des Dortmunder Schauspiels zum diesjährigen Halbzeitgespräch. Unter den Gästen waren u. a. mit Frau Bürgermeisterin Birgit Jörder zahlreiche Vertreter aus der Kulturpolitik im Publikum. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Heinz Dingerdissen und einer Willkommensrede von Intendant Kay Voges übergaben die „Dortmunder für ihr Schauspiel einen Förderscheck in Höhe von 3.000,00 € zur Ausgestaltung der neuen MegaBar im MEGASTORE (siehe Foto).

Darauf folgte ein umfänglicher Rückblick auf die erste Spielzeithälfte. Die Vielfalt der Inszenierungen und das starke Medienecho wurden mit Ausschnitten der jeweiligen Stücke und der überregionalen Berichterstattung auch für die Gäste, die nicht jedes Stück verfolgt haben, erlebbar gemacht.

Anschließend bat Vorstandsmitglied Sebastian Franssen die geladenen Diskutanten auf das Podium. Unter dem Motto „Wir machen jetzt politisches Theater“ wurde mit Brigitte Thiel (Mitglied des Rates und im Kulturausschuss), Sascha Westphal (Theaterkritiker und Journalist für u. a. „Die Welt“, „Frankfurter Rundschau“, „nachtkritik“), Anne-Kathrin-Schulz (Dramaturgin am Schauspiel Dortmund) und Chefdramaturg Michael Eickhoff (Schauspiel Dortmund) über die Besonderheiten am Dortmunder Schauspiel gesprochen.

Insbesondere die Aktionen, die in Zusammenarbeit mit bundesweit tätigen Aktionskünstlern umgesetzt wurden (und noch umgesetzt werden), wurden angeregt diskutiert. Dass das Dortmunder Schauspiel hier über den für ein Stadttheater zu erwartenden Rahmen „politisches Theater“ auf die Bühne und in die Stadt bringt, wurde vom Theaterfachmann Sascha Westphal bestätigt, der auch in der offenen Organisation und flachen Hierarchie am hiesigen Schauspiel den Grundstein für wirklich politisches Theater im Sinne von Jean-Luc Godards ausmachte. Anne-Kathrin Schulz untermauerte diese Überlegungen mit Schilderungen, wie in der Schauspielleitung mit dem Ensemble und den etablierten Video- und Musikkünstlern gemeinsam eine Haltung entsteht.

Brigitte Thiel unterstrich die Freiheit der Spartenleiter bei der Gestaltung des Spielplanes und wusste das fordernde Dortmunder Schauspiel sehr zu schätzen, auch wenn dann nicht viele Schauspielabende zum reinen Vergnügen und „sich zurücklehnen“ verblieben.

Zum Abschluss einer spannenden Diskussion, die man mit dem Publikum gut und gerne doppelt so lang hätte führen können, stellte dieses seine Fragen an das Podium und ließ ein starkes Interesse erkennen, sich bei zukünftigen Aktionen des Schauspiels im öffentlichen Raum zu beteiligen und die Vernetzung des Schauspiels mit der Stadt und den Bürgern noch dichter zu weben.